•• ueli und judith in mpanshya ••

 

 

 

 

 

 

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31. August 2009
Schon wieder ist ein Monat vergangen. Der August-Markt liegt bereits hinter uns und nun heisst es noch eine lange Einkaufsliste abzuarbeiten. Allerdings waren wir in der Zwischenzeit nochmals in der Stadt, - und zwar für die 1. Augustfeier (organisiert durch den schweizer Konsul) und die jährlich stattfindende Landwirschafts-Messe. Es war interessant, beides einmal erlebt zu haben, - aber jedes Jahr muss nicht sein!

Wanderung auf den Hausberg
Seit letztem Sonntag sind wir wieder um eine Erfahrung reicher! Schon länger wollten wir eine Wanderung auf einen der nahe gelegenen Hügel machen. Jedoch mussten wir damit warten, bis das hohe Gras abgebrannt wurde. Obwohl auf dem besagten Hügel ein grosses Kreuz steht, führt kein Weg dorthin und darum entschlossen wir uns von jemanden führen zu lassen. Cornelius und Jeremia übernahmen die Rollen der walking guides und so machten wir uns morgens um acht Uhr auf den Weg.

Cornelius, unser Gärtner (hinten) mit seinem Bruder Jeremia

In unseren ersten Monaten haben wir ja bereits ein paar Unterschiede zwischen Sambier und Schweizern festgestellt. Zum Beispiel bedeutet Morgen nicht unbedingt der Tag nach Heute. Es kann auch in zwei Tagen oder in einer Woche heissen. Gestern mussten wir lernen, dass Wandern nach sambischer Art auch nicht unbedingt unseren Gepflogenheiten entspricht. Auf sambisch heisst es scheinbar möglichst schnell von Punkt A nach Punkt B zu gelangen. Und dies ohne Rücksicht auf Unwegsamkeiten wie Steigung, Gefäll, Geröll, Felsen,usw.

Ja, und so kam es wie es kommen musste. Wir erklommen den Hügel über das steilste Stück des Hanges und dies in einem halsbrecherischen Tempo. Natürlich waren wir zwei Alten schon bald einmal ausser Puste. Aber unsere beiden Führer warteten jeweils alle paar hundert Meter, mit einem mitleidigen Blick in den Augen, auf die langsame Nachhut. Dazu muss gesagt sein, dass der Aufstieg mehr oder weniger über eine grosse Geröllhalde ging und wir trotz unser guten Wanderschuhe Mühe hatten trittsicher zu gehen. Cornelius aber rannte in seinen Plastik-Slippers den Berg hinauf ohne auch nur einmal auszurutschen oder gar hinzufallen! Wir waren beeindruckt!

Leider hatten wir keine gute Sicht. Die Häuser von Mpanshya sind nur undeutlich zu erkennen. Unserem Wunsch, den Rückweg etwas gemächlicher anzugehen, kamen Cornelius und Jeremaia nur mit sichtlichem Unverständnis entgegen. Es war ihnen anzusehen, dass sie nicht begreifen konnten wozu ein Umweg gut sein sollte. Diese Musungus (Weisse) mit ihren komischen Ideen! Der Nachhause-Weg zog sich dann auch für uns etwas zu sehr in die Länge. Ueber eine weite Strecke ging es duch unbewohntes,sehr trockenes und vom Feuer verwüstetes Land. Kaum vorstellbar, dass auch hier in ca. 3 Monaten wieder frisches Grün spriessen wird! Fünf Stunden nach unserem Aufbruch waren wir dann endlich wieder zu Hause; ziemlich zerkratzt, russverschmiert und sehr müde!

Kleine Randbemerkung: Ein paar Tage später hatten wir Besuch von Mrs. Tembo, der Grossmutter von Brian Tembo. (Brian ist einer der drei Mitarbeiter im Projekt) Mrs. Tembo ist ca. 80 Jahre alt und kam den Weg von Chimusanja nach Mpanshya, ca. 15 km, zu Fuss! Ganze sechs Stunden war sie unterwegs, ohne Zwischenhalt und ohne einen Schluck Wasser wie sie stolz erzählte!

Trotzdem: Wir lassen uns nicht "lumpen", die nächste Wanderung kommt bestimmt!

www.gnehm.info © ueli & judith gnehm