•• judith und ueli in mpanshya ••

 

 

 

 

 

Archiv

Februar 2011

 

Wenn zwei eine Reise tun...

Das neue Jahr ist bereits 53 Tage alt und es ist höchste Zeit, dass wir wieder einmal von uns hören lassen:

Vom 29. Dezember bis zum 21. Januar waren wir unterwegs. Als Erstes besuchten wir die beiden, uns bereits bekannten Ausbildungscentren, in Zimba und Livingstone. Mehr von diesen interessanten Begegnungen dann in unserem nächsten Rundbrief. Am Tag darauf verliessen wir Sambia in Richtung Süden. Über die Brücke, nahe den Victoriafällen, ging es nach Simbabwe. Woran mag es nur liegen, dass man sofort merkt in einem anderen Land zu sein? Uns fiel auf, dass es in Simbabwe um einiges sauberer ist als in Sambia. Keine Getränkeflaschen und -Büchsen liegen herum, keine Plastik- und Papiertüten in den Strassengraben! Es wird einmal mehr deutlich, dass Abfall eine Wohlstandserscheinung ist: in Simbabwe wird kaum Abfall produziert, weil die Menschen nichts zum fortwerfen besitzen. Was ebenfalls hervorsticht sind die guten Strassen - aus vergangenen Zeiten. Allerdings macht sich der fehlende Unterhalt schon vielerorts bemerkbar. Auffällig für uns sind auch die vielen Kühe, Ziegen und Esel welche sich neben und auf der Strasse tummeln. Da ist Vorsicht beim Fahren geboten! Es hat aber den grossen Vorteil, dass das Gras entlang der Strassen überall kurz und somit ein guter Überblick gewährleistet ist. Nicht so in Sambia, wo das bis zu 2m hohe Gras längs der Strassen viele Gefahren birgt.


Silvereira - Blyde River Canyon - Krüger NP

Silvester verbrachten wir bei BMI Mitarbeitern in Silveira. Vielen Dank Yvonne und Urs für eure Gastfreundschaft und den Einblick in eure Arbeit ! Am 4. Januar ging es dann weiter in südlicher Richtung. Wir genossen für ein paar Tage die wunderschöne Landschaft um den Blyde River Canyon im Nordosten Südafrikas. Eindrücklich die besonderen Bergformationen mit den tiefen Schluchten und den unzähligen Wasserfällen. (oben rechts die "drei Rundhütten") Einen Abstecher in den Krüger Nationalpark musste dann auch noch sein, - man kann ja nicht einfach daran vorbeifahren. Eine seltsame Erfahrung nach den diversen Besuchen in "unseren", sambischen Parks. In Sambia sind die Nationalparks wilde Natur pur, oft nur schlecht zugänglich und ohne Allrad nicht befahrbar. Nicht so der Krüger! Auf den Hauptachsen bewegt man sich doch wirklich auf perfekt geteerten Strassen! Wir trauten unseren Augen nicht. Dazu werden fleissig Geschwindigkeitskontrollen gemacht, kein Wunder, verleiten doch diese Strassen zu viel zu schnellem Fahren. Ein paar schöne Tier Beobachtungen waren abseits der Strasse trotzdem möglich. (Männl. Rotköpfiger Webervogel links und Männl. Kudu Antilope rechts)

Johannesburg

Sonntag, dem 9. Januar kamen wir am Ziel unserer Reise, in Johannesburg, an. Bei Shamima und Neelan, welche wir von Uelis Spitalaufenthalt her kannten, konnten wir logieren. Mit ihrer tatkräftigen Unterstützung und einer detaillierten Strassenkarte kurvten wir in den folgenden Tagen in der riesigen Stadt herum. Uelis Liste mit Adressen welche es abzuklappern galt war lang! - Aber schlussendlich bekamen wir alle gewünschten Informationen über Preise, Händler von Neu- und Second-hand Maschinen, Exportmöglichkeiten und, und, und. Aber das Wichtigste von allem: wir hatten einen neuen Anhänger im Schlepptau als wir uns am 15. Januar auf die Heimreise machten. Mit allen nötigen Papieren ausgestattet stellten wir uns guten Mutes nachmittags um 16 Uhr am Grenzübergang Südafrika/Simbabwe in die lange Schlange der Wartenden. Vier Stunden später konnten wir weiterziehen; zwar völlig frustriert und erschöpft, aber um einige Erfahrungen reicher!

Besuch bei den Immensee Priestern & Brüdern in Driefontein

Um uns von diesen Zoll-Strapazen zu erholen, schalteten wir einen Zwischenstopp in Driefontein ein. Dort wurden wir von den pensionierten SMB Priestern und Brüdern herzlich aufgenommen und wir hörten so manche spannende und unterhaltsame Geschichte aus ihrem langen Leben und Arbeiten in Simbabwe. Auch unsere Besuche in den Ausbildungswerkstätten (links oben Schnitzerei, rechts oben Metallwerkstatt) waren sehr informativ und gaben uns die eine oder andere Idee für TCM. Vielen Dank für die zwei erholsamen und interessanten Tage!

Papierkrieg!

Weiter ging dann die Reise über Harare nach Kariba, wo es ein letztes Mal hiess alle Papiere bitte! (in der Zwischenzeit waren diese zu einem regelrechten Stapel angewachsen!) Aber oh Wunder, bei diesem Grenzübertritt gab es überhaupt keine Probleme. Im Gegenteil, alles klappte so reibungslos (zu reibungslos wie sch später herausstellte) - wir waren einfach sprachlos. Vielleicht lag es an der kleinen Grenzstation, vielleicht auch daran, dass an diesem Tag wieder einmal die Computer ausser Betrieb waren, auf jeden Fall dauerte das ganze Prozedere der Gütereinfuhr nur wenige Minuten. Dummerweise fehlte uns dann aber in Lusaka ein "ganz wichtiges" Papier, ohne welches die Registrierung nicht gemacht werden kann. Darum fuhr ein Agent der Diözese in der folge nochmals zu dieser Zollstation um das besagte Papier ausstellen zu lassen. Als er dort ankam konnte er aber nur feststellen, dass die Computer immer noch nicht in Betrieb waren und er somit noch die Reise zum nächst grösseren Grenzübergang machen mussten.
Kurz gesagt, bis heute fahren wir immer noch mit einem Garage-Nummernschild herum, denn auch nach dieser Grenz-Geschichte war der Papierstapel noch nicht komplett. Es stellte sich heraus, dass der Polizeirapport aus Südafrika nicht der "richtige" war. Also Telefonanrufe, SMS und Mails mit dem Hersteller in Südafrika, mit der Bitte uns möglichst schnell das "richtige Formular" zukommen zu lassen - auf dieses warten wir augenblicklich immer noch, da der Versuch per Fax misslang: unlesbar!

Nach der dreiwöchigen Reise war es schön wieder nach Hause zu kommen - wir hatten das Gefühl Monate lang unterwegs gewesen zu sein. Da wir während unseres Südafrika-aufenthaltes die Nachricht erhalten hatten dass die Handoberfräse kaputt gegangen sei, hatte Ueli im "Handgepäck" eine Neue mitgebracht. Die Freude darüber und auch über die Absaugvorrichtung war gross und so nahm ich Brian sein "we missed you very much" nicht wirklich ab, denn ich vermutete vielmehr, dass er damit vor allem die Ersatzmaschine welche er in unserem Gepäck wusste gemeint hat!!!

 

 

www.gnehm.info © ueli & judith gnehm