•• judith und ueli in mpanshya ••

 

 

 

 

 

 

Oktober 2011

Jetzt wird es so richtig heiss und nach dem Mittag ist es nur an einem schattigen Platz (bei 35 - 39 grad ) mit etwas Wind auszuhalten. Zum glück kühlt es während der Nacht noch etwas ab. (bis zu 25 grad). Nach einem ersten Regen anfangs Oktober ist es jetzt wieder vorbei mit dem heiss ersehnten Nass. Gemäss unseren Erfahrungen kann dieses schwül heisse Klima jetzt gut und gern noch einen ganzen Monat anhalten.
Wir sind auf jeden fall schon auf die Regenzeit vorbereitet. Unsere Veranda hat ein neues regendichtes Dach erhalten und die von Termiten zerfressene Unterkonstruktion ist ersetzt. Damit aber auch unsere Gäste im trockenen bleiben, ist das Grasdach des Gästehäuschens noch zu überprüfen.

unsere trockene Veranda

BMI Landestreffen

Gut hatten wir unser BMI Landestreffen noch vor dieser Hitzewelle, sonst wären die Temperamente bei so einem heissen Thema wie "Konflikt Bewältigung im interkulturellen Kontext" wohl übergekocht. Unter der Leitung einer kompetenten cinfo Mitarbeiterin hatten wir zusammen mit unseren sambischen Projektpartnern einen sehr intensiven und spannenden Workshop. Schwerpunkt war der unterschiedliche Umgang in Konfliktsituationen auf Grund der kulturellen Hintergründe.
Gibt es denn überhaupt Konflikte? Sambier sagen von sich dass sie friedliebend, freundlich und nett sind. Da kann es doch kaum zu Auseinandersetzungen kommen?!

ein Gruppenfoto

 

es darf gelacht werden

 

oder ernsthaft diskutiert werden

mit oder ohne resultat

manches bleibt unter dem tisch

oder lässt uns nicht kalt


Geschichten als Arbeitsgrundlage der interkulturellen Kommunikation

Hier ein Auszug aus einer Geschichte aus Sambia, die als Grundlage für weitere Schulungen in interkultureller Kommunikation dienen soll.

"Im Zusammenhang mit einer Information Kampagne über HIV/AIDS hatte ich als sambischer Jugendlicher die Möglichkeit mit einem europäischen Priester verschiedene Aussengemeinden zu besuchen. Nach der Veranstaltung, die öfters bis kurz vor Mittag dauerte, wurde uns von den lokalen Veranstaltern ein Essen angeboten. Traditionelles Nshima ( Maisbrei), Munkoyo (ein sehr spezielles! Getränk, in der Farbe schmutzigem Abwaschwassers), Makwani (), Vikbala ().
Für mich war nicht verständlich als der Priester mit "No thank you" erklärte er habe keinen Hunger. Auch die anderen Anwesenden verstanden diese Absage als sehr unfreundlich, als ob das servierte Essen ungeniessbarer Abfall wäre. Unsere Kultur lässt so eine Absage nicht zu, wenigstens ein klein wenig musst du schon versuchen zu essen oder zu trinken."

Da gab es einiges zu diskutieren: wäre seine Ablehnung vielleicht verstanden worden hätte der Priester eine andere Formulierung gebraucht? Was waren die Gründe seiner Ablehnung? Vielleicht wollte er den Sambiern die wenige Nahrung die sie hatten nicht weg essen? Vielleicht zog er es vor abzulehnen weil es für ihn sehr viel unhöflicher gewesen wäre Resten zurückzulassen? Hätte er gewusst, dass die Rückgabe eines halb vollen Tellers für einen Sambier kein Problem, die Ablehnung von Essen aber eine Beleidigung ist…. hätte er dann vielleicht anders reagiert?
Solche und ähnliche Fragen löste das einfache "no thank you" aus.
So manches Aha Erlebnis wurde in diesen wenigen Tagen gemacht und wir alle gingen mit vielen guten Vorsätzen wieder zurück in unsere Projekte wo jeder von uns sein grosses Übungsfeld hat!

Judith & Ueli

   

 

 

 

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